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Swatch zeigt sich in seiner beliebigen Unendlichkeit 800 bunte Uhren in München
Aus den achtziger Jahren direkt ins Museum: Swatch zeigt sich in seiner beliebigen Unendlichkeit. 800 bunte Uhren in München - die Sammler sind verunsichert,[url=http://billigmonclerjackenkaufen.olimx.com/][b]Moncler Jacke Damen Outlet[/b][/url], der Handel grollt: Und blieb einfach st .
Stopp. Zeit läuft. Drei. Zwei. Eins. LOS. Bei einem durchschnittlichen Lesetempo von zwei Sekunden pro Zeile haben wir knapp sechs Minuten, um den Lesern einen optimal kondensierten Wegwerfartikel nahezubringen. Um ihnen ticktackticktack zu erläutern,[url=http://rogervivieronlinesale.olimx.com/][b]roger vivier sale[/b][/url], daß Uhr nicht gleich Uhr ist. Die Frage lautet nicht, wie spät es ist. Die Frage ist, warum alle Welt dem Mythos aufsitzt, ausgerechnet am Handgelenk müßten sich die Schwingungen der Gegenwart verdinglichen. Denn so stellen es sich die PR-Strategen vor: „Wir sollten Swatch vor jedem Hintergrund schnell,[url=http://duveticaukoutlet.halod.com/][b]Duvetica Jackets UK[/b][/url], schrill und multimedial darstellen wie auch das Leben von Swatch." Das Leben von Swatch, soviel sei gleich zu Beginn verraten, befindet sich in einer dornigen Etappe auf dem Weg aus den Achtzigern in die neunziger Jahre,
Die heile Welt manifestiert sich seit dem 7. Februar in einer Münchner Ausstellung. In der schwarz ausgekleideten „Panzerhalle" im Norden Schwabings sind dort zwei Wochen lang „alle jemals geswatchten" Uhren zu sehen, über 800 Modelle. Gängige, Spezielle,[url=http://duveticaukoutlet.halod.com/][b]Duvetica Down Jackets For Men[/b][/url], Aufwendige, Rarissime, nach Familien geordnet, sind ein Pilgerziel für Turnschuh-Kids und Kaschmir-Teddys. Gesichert hinter Glas aufgebahrt und zum musealen Wertobjekt erhoben, zeigt sich hier, was einstmals ach so günstig war. Ikonen wie „Velvet Underground", ganz in Spitze. Die pelzigen „Puff"-Varianten. Die pointillistische „Lots of dots". Das Christmas-Spezial „Mozart" im Spitzenjabot,[url=http://monclerjackenonlinech.albirank.net/][b]Moncler Jacken Günstig[/b][/url], „Nautilus" und „Jelly Fish" und und und. Doch mit der Wirklichkeit hat diese Schau längst nichts mehr zu tun.
Wer das nicht glaubt, begebe sich kurzerhand an die Schnittstelle zwischen Nachfrage und Angebot, an einem verkaufsoffenen Sonnabend in einem Hamburger Kaufhaus. Schauplatz: Uhrenabteilung. Ein gerahmter Hinweis („Hallo Swatch-Freunde!") informiert: „Derzeit sind nur die Modelle der unteren Reihe erhältlich." Diese Uhr wird nicht verkauft. Sie verkauft sich selbst. Die Kids drängeln sich, deuten auf die „Glance", verwerfen „Nüni", diskutieren Alternativen. Ihre Kenntnis der Modelle, deren Baujahr und Seltenheitswert wiederholt das Muster aller hypes aller Zeiten, gleich ob Sneakers,[url=http://duveticapiumini.olimx.com/][b]http://duveticapiumini.olimx.com/[/b][/url], Popstars oder Chevignon-Jacken. „Ey stark, Mann. Die hätt' ich gern, die hol' ich mir, die hat Christian auch."
Beratung entfällt. Schließlich weiß die Kundschaft; was sie will. 65 Mark eingetippt, Bon in die Tüte. Eine einzige Frage überquert den Ladentisch: „Wie lange hält die Batterie?" Kommt darauf an, sagt die Verkäuferin, ein Jahr etwa. „Und wenn die Uhr kaputt ist?" - „Tja, Reparatur is' schlecht, nech?" Es handelt sich um ein Wegwerfprodukt. Wenn die Batterie ihren Geist aufgibt, weht der Zeitgeist längst über der neuen Kollektion,[url=http://parajumperssalenorge.albirank.net/][b]Parajumpers Long Bear[/b][/url], über einem anderen Design. Oder, wie Ute Reumuth von der Marketingabteilung Swatch Deutschland formuliert: „Vier Kollektionen pro Jahr werden produziert, und wenn sie durchverkauft sind, dann ist eben Schluß."
Das Prinzip der künstlichen Verknappung ist ein Werkzeug, um die Nachfrage aufzuheizen. In Kneipen und Anzeigenblättern finden regelmäßig Tauschbörsen statt, wo Durchschnitts-Swatcher auf gewiefte Spekulanten treffen. In Verruf sind die Börsen geraten, als sich herumsprach, daß dort selbst solche Uhren zu dreisten Preisen abgesetzt werden, die anderswo noch im Handel sind.
Ende der achtziger Jahre zeichnete sich ab,[url=http://duveticaitaliaoutlet.webmium.com/][b]duvetica jackets[/b][/url], daß die Plastikuhr zum Liebhaberobjekt wurde. Die Preise für „Mimmo Paladino", „Jelly Fish" und die Gemüseuhren (deren Erstverkauf veritable Schlägereien unter den Interessenten begleiteten) zogen ab in astronomische Höhen. Im Dezember 1989 hielt Sotheby's die erste Auktion ausgewählter Spezialmodelle ab. Dort erwarb beispielsweise der New Yorker Photograph Henry Buhl für 28 000 Dollar eine „Kiki Picasso". Ein Modell, das Sammlern das Blut in den Schläfen pochen läßt, sind doch im gesamten Universum lediglich 121 Exemplare im Umlauf. „Und jede", raunt Ute Reumuth, „jede ist in der Farbe anders." Mr. Buhl übrigens schenkte seine „Kiki Picasso" seiner Exfrau, einer Sammlerin, die selbstverständlich weiß, daß es sich bei der Namensgeberin keinesfalls um eine bislang inkognito lebende Enkelin des Genies, sondern um den Künstlernamen des Entwerfers Christian Chapiron handelt.
Ach ja, Kunst und Kult sind kommunizierende Röhren im Zeitgeist. Direktor des Design Lab in Mailand ist derzeit Alessandro Mendini. „Er dürfte Ihnen ein Begriff sein",[url=http://discountnikesoccershoes.webmium.com/][b]Nike Soccer Shoes[/b][/url], wie in München versichert wird, gehört er doch zur Crème von Italiens Architekten und Gestaltern, hat für Alchimia und Memphis gearbeitet und nun für Swatch,[url=http://woolrichparkaschweiz.albirank.net/][b]Woolrich Parka[/b][/url], „bekanntlich" das innovativste Konsumgüterunternehmen Europas. Grundsätzlich werden dort Künstler und Entwerfer nur temporär beschäftigt. Welche ihrer zahllosen Entwürfe tatsächlich produziert werden, entscheiden die Managementgremien der SMH (Schweizerische Gesellschaft für Mikroelektronik und Uhrenindustrie) in Biel. Sind die kreativen Köpfe leer gepumpt, rückt die nächste Entwerfergeneration nach - das spart Kosten und garantiert optimalen Output. Einen dritten Vorteil nennt Gloria Teresi vom Auktionshaus Christie's Genf: „Daß auch Künstler daran beteiligt sind, verleiht ihr den Hauch des Intellektuellen."
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